Die Bereitschaft, Verantwortung für Familie zu übernehmen, führt immer noch zu erheblichen Nachteilen in der sozialen Sicherung. Die Asymmetrie zwischen Privatisierung der Kinderlasten und der Sozialisierung des Kindernutzens benachteiligt Familien.
Kinder und Familien sind der eigentliche Nachhaltigkeitsfaktor der Gesellschaft und ihrer Sicherungssysteme - ihre Beiträge für die Zukunftssicherung und den Erhalt des Generationenvertrages müssen im Sozialsystem ihre Anerkennung finden. Ein besonderes Gewicht kommt dabei der Reform der Sozialversicherung zu, die nachhaltig und tief greifend sein sollte; sie muss familiengerecht und solidarisch gestaltet werden.
Solange eine ausreichende Altersrente von einer durchgängigen Vollzeiterwerbstätigkeit abhängt, ist die Entscheidung für Kinder gleichbedeutend mit der Entscheidung gegen eine ausreichende Sicherung im Alter. Die Überwindung der (strukturellen) Rücksichtslosigkeiten gegenüber Familien im Abgaben- und Rentensystem ist aktive Familienpolitik.