Familie und Gesundheit
Für die Familie spielt das Gesundheitssystem sowohl für die gesundheitliche Prävention als auch für die Versorgung bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit eine zentrale Rolle. Da Familien existentiell auf die solidarische Absicherung der Prävention und Behandlung von Krankheiten angewiesen sind, muss das Gesundheitssystem sie in dieser Rolle unterstützen und entlasten. Die finanziellen Belastungen sind insbesondere für Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen durch die Gesundheitsreform deutlich gestiegen. Dadurch können Fehlsteuerungen und kontraproduktives Sparen in der Familie nicht ausgeschlossen werden, was zu Chronifizierungen von Krankheiten und medizinischer Unterversorgung aller Familienangehörigen führen kann.
Die AGF fordert:
- den Fortbestand der beitragsfreien Mitversicherung von Familienangehörigen in der gesetzlichen Krankenversicherung
- die Wiedereinführung einer Sozialklausel, die die Befreiung von Zuzahlungen der Versicherten, die über kein ausreichendes Einkommen verfügen, sicherstellt
- die Anhebung der Freibeträge für Familienmitglieder bei der Berechnung der Belastungsgrenzen entsprechend der steuerrechtlichen Existenzminima über das sächliche Existenzminimum hinaus
- die Befreiung von der Praxisgebühr für volljährige Kinder, die familienversichert sind
- die Aufnahme von verschreibungspflichtigen Medikamenten in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung - insbesondere der Medikamente zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen
- die Übernahme der Kosten für Haushaltshilfen als kindbezogene Leistung
- den Erhalt und Ausbau eines vielfältigen und fachlich differenzierten Angebotes von Präventions-, Beratungs-, Betreuungs- und Behandlungseinrichtungen
- die Unterstützung von Selbsthilfe- und Angehörigengruppen
- die Fortführung der Familienfreizeiten und Familienerholungen als Beitrag zur Prävention und gesundheitlichen Aufklärung
- die Stärkung des Anspruchs auf stationäre Kuren